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Für die Astronomen unter uns - Totale Mondfinsternis (von Roadrunner)

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ZitatMondfinsternis - MoFi - Mondfinsternisse - September 2015 - 28.09.2015 - Totale Mondfinsternis 2015DIE RÜCKKEHR DES ROTEN MONDESTOTALE MONDFINSTERNIS AM 28.09.2015DIE MONDFINSTERNIS AM 28.09.2015 IM ÜBERBLICKEndlich, nach 7 1/2-Jahren können wir in Mitteleuropa wieder eine Totale Mondfinsternis in voller Länge bewundern. Dass das Ereignis zu einer ausgesprochen unchristlichen Zeit am frühen Morgen des 28.09.2015 stattfindet, wird man deshalb wohl verschmerzen können. Die Dauer der totalen Phase ist mit über 70 Minuten zwar vergleichsweise lang, die Gesamtdauer der Finsternis mit 5 1/4 Stunden jedoch ungewöhnlich kurz, da der Mond sich im erdnächsten Abschnitt seiner Bahn befindet und entsprechend schnell unterwegs ist. Die ausgehende partielle Phase und die zweite Halbschattenphase fallen bereits in die Morgendämmerung, wobei der Mond sich dem Horizont rasch nähert. Einerseits ermöglicht dies reizvolle Fotomotive, andererseits erfordert es einen freien Blick nach Westen.Traditionell wird der September-Vollmond als "Erntemond" bezeichnet. Aus himmelsmechanischen Gründen geht der Mond im September ab dem Vollmondtermin über etwa eine Woche hinweg fast zur gleichen Zeit am frühen Abend auf. Das helle Mondlicht war früher sehr willkommen, weil es auch in der Nacht Ernte-Arbeiten auf dem Feld ermöglichte. Mehr zum Erntemond gibt in einem lesenswerten Beitrag der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).In den Medien wird rund um die Mondfinsternis aber wohl weniger auf den Erntemond als auf den "Supervollmond" hingewiesen. Dieser Begriff ist keinesfalls historisch, sondern kursiert erst seit einigen Jahren. Gemeint ist damit, dass der Vollmond dann stattfindet, wenn der Mond auf seiner elliptischen Bahn besonders erdnah steht. Tatsächlich ist der scheinbare Durchmesser des Erdtrabanten dann um 14% größer als in der erdfernsten Position. Regelmäßige Mondbeobachter können diesen Unterschied durchaus visuell wahrnehmen, Gelegenheitsbeobachter eher nicht. Hinter dem Begriff "Supermond" verbirgt sich also etwas ziemlich unspektakuläres (mehr dazu von der WAA).Da nun die Totale MoFi am 28.09.2015 mit einem solchen "Super-Vollmond" zusammenfällt, ist ein entsprechender Medienhype zu erwarten. Dieser wäre zwar (s.o.) völlig ungerechtfertigt, würde jedoch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das spannende Himmelsereignis Totale Mondfinsternis lenken.Aber immerhin: Der nächste Totale Finsternis des Erntemondes in vergleichbarer Erdnähe wie am 28.09.2015 findet nach einer Berechnung der WAA erst am 02.09.2574 statt.Science@NASA: Total Eclipse of the Harvest MoonZEITPLAN DER MONDFINSTERNIS IN DER NACHT 27./28.09.2015Mondaufgang (50°N 10°E): 18.52 Uhr MESZSonnenuntergang (50°N 10°E): 19.08 Uhr MESZEintritt in Halbschatten (1. Kontakt): 02.10 Uhr MESZSichtbarkeitsbeginn (SB): ∼02.39 Uhr MESZ Eintritt in Kernschatten (2. Kontakt): 03.07 Uhr MESZBeginn der totalen Phase (3. Kontakt): 04.11 Uhr MESZMaximale Verfinsterung: 04.47 Uhr MESZEnde der totalen Phase (4. Kontakt): 05.23 Uhr MESZBeginn der astronomischen Dämmerung (50°N 10°E): 05.26 Uhr MESZBeginn der nautischen Dämmerung (50°N 10°E): 06.05 Uhr MESZAustritt aus Kernschatten (5. Kontakt): 06.27 Uhr MESZBeginn der bürgerlichen Dämmerung (50°N 10°E): 06.42 Uhr MESZSichtbarkeitsende (SE): ∼06.56 Uhr MESZSonnenaufgang (50°N 10°E): 07.14 Uhr MESZAustritt aus Halbschatten (6. Kontakt): 07.24 Uhr MESZMonduntergang (50°N 10°E): 07.25 Uhr MESZZUM ÜBERSICHTSDIAGRAMM VON FRED ESPENAK (NASA)(Hinweis dazu: MESZ = UT + 2 Stunden)Vorhergesagte Helligkeit: -1.5 mag(Quelle: Anthony Mallama)WO KANN MAN DIE MONDFINSTERNIS SEHEN?Die Mondfinsternis am 28.09.2015 ist im gesamten deutschsprachigen Raum in voller Länge sichtbar. Für einen Ort 50° nördlicher Breite und 10° östlicher Länge geht der Mond fast genau zum Zeitpunkt des 6. Kontaktes (= Ende der Halbschattenfinsternis) unter, gut 30 Minuten nachdem die theoretische Sichtbarkeit der Halbschattenfinsternis ohnehin beendet ist. Die totale Verfinsterung tritt bei einer Horizonthöhe des Mondes zwischen etwa 27° und 17° bei noch absolut dunklem Himmel ein; die Umstände sind also deutlich besser als z.B. am 15.06.2011. Je weiter westlich Sie sich befinden, desto später setzt die Dämmerung ein und desto höher steht der Mond gegen Ende der MoFi noch über dem Horizont.In Mittel-, West- und Nordeuropa, Island, Grönland, Süd-, Mittel- und Nordamerika (mit Ausnahme der westlichen Teile), dem westlichen Afrika und auf den atlantischen Inseln ist diese Mondfinsternis in ganzer Länge sichtbar. Im westlichen Asien sowie im Osten Europas und Afrikas geht der Mond während oder kurz nach Ende der totalen Phase unter, noch weiter östlich positionierte Beobachter z.B. in Kasachstan müssen sich mit der ersten partiellen Phase zufrieden geben. Japan, Ost- und Südostasien sowie Australien, Neuseeland und viele der pazifischen Inseln bekommen von dem Ereignis gar nichts mit.Für Beobachter im mittleren und östlichen Pazifik (Hawaii, Tahiti, Osterinsel) und in Alaska findet die MoFi in den Abendstunden des 27. September statt. Dort geht der Mond bereits mehr oder weniger stark verfinstert auf; an der kandischen Pazifikküste z.B. in der totalen Phase, die am noch hellen Dämmerungshimmel wahrscheinlich erst einmal gar nicht sichtbar sein wird.Wer die zweite MoFi des Jahres 2015 vollständig beobachten möchte, ist in Mitteleuropa - sieht man einmal von der unchristlichen Tageszeit ab - also gar nicht so schlecht aufgehoben.WIE BEOBACHTET MAN DIE MONDFINSTERNIS?Zum Beobachten einer Mondfinsternis benötigen Sie eigentlich nichts außer Ihren Augen. Wenn Sie ein Fernglas, und sei es auch nur ein kleines Opernglas, besitzen, so sollten Sie dieses zusätzlich benutzen - der Anblick des Roten Mondes ist dann noch um vieles eindrucksvoller! Bei der MoFi am 28.09.2015 kann ein Fernglas auch ein sinnvolles Hilfsmittel sein, um festzustellen, wann genau die totale Verfinsterung eintritt bzw. endet. Wegen der unscharfen Begrenzung des Erdschattens können die tatsächlichen Kontaktzeiten nämlich durchaus 1 bis 2 Minuten von den theoretisch zu erwartenden abweichen. Mit einem guten Fernglas können Sie auch die schwachen Sterne, an denen der Erdtrabant vorbeizieht, beobachten. Mit zunehmendem Verfinsterungsgrad des Mondes werden Sie zunehmend besser sichtbar.Um das Himmelspektakel in voller Pracht genießen zu können, sollten Sie künstliche Lichtquellen meiden. Was Sie dagegen unbedingt suchen müssen, ist ein Platz mit freiem Blick zum West-Horizont, zumindest wenn Sie die MoFi bis zum Ende verfolgen möchten. In den Mittelgebirgen und in den Alpen ist es unter Umständen gar nicht einfach, einen solchen Platz zu finden. Hochgelegene Stellen am Westrand der Gebirge kommen am ehesten infrage. Dagegen kann im Flachland der beste Beobachtungsplatz durchaus das heimische Küchenfenster sein.Spezielle HinweiseBei der Beobachtungsplanung ist zu beachten, dass der Mond sich im Verlauf der Finsternis immer mehr dem Horizont nähert. Wenn um 05.23 MESZ das Ende der totalen Phase erreicht ist, sind es nur noch 17°; bis zum Sichtbarkeitsende der zweiten Halbschattenphase sinkt der Mond auf 4° ab. Wer in einem dicht bebauten Wohnviertel oder in einem tieferen Tal wohnt, wird es gar nicht so einfach haben, einen geeigneten Platz zu finden, der die Beobachtung des gesamten Finsternisverlaufs erlaubt. Am besten sieht man sich bereits ein paar Tage vor der MoFi entsprechend um. Vielfach reicht es bereits aus, in eine ländliche Gegend am Stadtrand zu fahren, möglichst Richtung Westen: dann haben Sie die störende Lichtglocke der Stadt hinter sich.WIE WIRD DAS WETTER AM 28.09.2015?In den vorhergehenden Abschnitten haben sie erfahren wann, wo und wie die MoFi zu beobachten ist. Jetzt brauchen Sie natürlich vor allem eines: einen klaren Himmel. Für eine erfolgreiche Beobachtung sind die kurzfristigen Wetterprognosen deshalb von zentraler Bedeutung. Insbesondere gilt das in Mitteleuropa mit seiner oft launischen Witterung. Wer ein Auto zur Verfügung hat, kann auf den Faktor Mobilität setzen. Dass ganz Mitteleuropa unter einer geschlossenen Wolkendecke liegt, ist jedenfalls an nicht allzu vielen Tagen der Fall.Damit Sie sich bereits einige Tage vor der Mondfinsternis ein Bild von der zu erwartenden Wetterentwicklung machen können, finden Sie nachstehend einige externe Links zu Wetterseiten.Wer den Unwägbarkeiten des mitteleuropäischen Wetters entfliehen möchte, sollte zunächst einen Blick auf die Karte der weltweiten Bewölkungswahrscheinlichkeit im September werfen, die Jay Anderson erstellt hat. Sie kann zumindest erste Anhaltspunkte für die zu erwartende Situation bieten. Europa aus dem All bei astrowetter.comMitteleuropa aus dem All bei astrowetter.comDeutschland aus dem All bei astrowetter.comDie Alpenländer aus dem All bei astrowetter.comDie aktuellen Satellitenbilder für den deutschsprachigen Raum.Die aktuelle Bewölkung in Deutschland bei Wetteronline.deDie aktuelle Bewölkung in Deutschland bei Wetterspiegel.de© http://www.mondfinsternis.net/mofi2015t/index.htm

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